Die Reinigung und Pflege von Holzmöbeln ist nicht besonders aufwendig. Mit den richtigen Tipps und Tricks bleiben Ihre Holzmöbel lange sauber und ansehnlich.

Staubwischen mit trockenen Tuch
Alltägliche Reinigung von Holzmöbeln
Für das Staubwischen genügt bereits ein trockenes, fusselfreies Baumwolltuch. Der weiche Bürstenaufsatz eines Staubsaugers eignet sich, um Staub auch aus Rillen und Zwischenräumen zu entfernen. Auch ein Pinsel kann dafür gut verwendet werden. Gerade bei einem Tisch aus Massivholz mit rissiger Oberfläche lassen sich Krümel und Staub aus den Rillen auf diese Weise gut entfernen.
Zum feuchten Wischen Ihrer Holzmöbel reicht ein nebelfeuchter Lappen. Eventuelle Restfeuchtigkeit sollte jedoch sofort mit einem trockenen Tuch entfernt werden, damit die Feuchtigkeit nicht in das Holz eindringen kann. Zu viel Nässe oder die Verwendung von scharfen Reinigungsmitteln schaden dem Holz, beides sollten Sie daher vermeiden.
Flecken aus Holzoberflächen entfernen
Ihr Massivholztisch hat einen Fleck abbekommen? Kein Grund zur Panik, die meisten Flecken lassen sich mit Hilfe einfacher Hausmittel entfernen. Wir haben einige der Fleckentipps auf geöltem, gewachstem und unbehandeltem Holz ausprobiert und verraten Ihnen, welche davon funktionieren.

Holzflecken entfernen
Holzflecken entfernen
Flecken aus einem Holztisch entfernen, so geht's
Die am häufigsten auftretende Fleckenart: Wasserflecken. Ein Wasserrand lässt sich mit ein paar Tropfen Holzöl entfernen oder zumindest weitgehend unsichtbar machen. Geben Sie beides auf einen Baumwolllappen und reiben die betroffene Stelle damit ein. Danach trockenwischen und der Wasserfleck sollte verschwunden sein. Benutzen Sie möglichst das gleiche Holzöl wie von Ihrem Möbelhersteller empfohlen.
Um Kaffeeflecken zu beseitigen mixen Sie eine Spülmittel-Wasserlauge und schlagen diese steif. Den Schaum lassen Sie dann eine halbe Stunde lang auf den Fleck einwirken und putzen die Lauge danach mit einem Lappen ab. Fettflecken lassen sich mit diesem Hausmittel ebenfalls abschwächen.
Verschütteter Rotwein kann hartnäckige Flecken auf dem Holz hinterlassen, wenn er nicht sofort aufgewischt wird. Viele schwören auf handelsüblichen Rasierschaum, um den Wein aus dem Holz herauszuziehen. So wird's gemacht: Einfach auf den Fleck geben, einwirken lassen und dann gründlich abwischen. In unserem Test ließen wir einen Weinfleck drei Wochen lang einziehen. Aus der gewachsten Oberfläche konnte der Fleck mit Hilfe des Rasierschaum-Tricks vollständig entfernt werden. Auf der geölten Oberfläche war er noch schwach sichtbar, jedoch deutlich abgeschwächt.
Wachsflecken lassen sich mit Hilfe eines Föhns beseitigen. Kratzen Sie zunächst vorsichtig das Wachs von der Oberfläche. Danach legen Sie ein Stück Küchenrolle oder Löschpapier auf die betroffene Stelle und halten den Föhn darüber. Während die heiße Luft das eingezogene Wachs erhitzt, wird es von dem Löschpapier oder der Küchenrolle aufgesogen. Bei Bedarf können Sie die Stelle mit etwas Olivenöl und einem weichen Lappen nachbearbeiten, um letzte Spuren zu entfernen.
Wenn nichts mehr hilft: Abschleifen
Falls sich die Flecken mit Hilfe der oben genannten Hausmittel nicht entfernen lassen sollten, sind sie womöglich zu tief in das Holz eingezogen. In diesem Fall kann der Fleck durch stellenweises oder komplettes Abschleifen der Tischplatte beseitigt werden. Danach neu ölen oder wachsen und Ihr Möbelstück erstrahlt in neuem Glanz.
Kratzer beseitigen
Oberflächliche Kratzer lassen sich mit relativ geringem Aufwand beseitigen. Wenn Sie bei einer geölten Oberfläche mit dem ursprünglich verwendeten Öl den Kratzer einreiben, wird er dadurch deutlich weniger sichtbar.
Kleinere Kratzer in dunklem Holz bearbeiten Sie am besten mit einem Wachsmalstift, der in etwa dem Farbton des Holzes entspricht. Eine professionelle Alternative hierzu ist beispielsweise der Möbel-Regenerator von Renuwell. Er gleicht die Farbe des aufgerissenen Holzes wieder an, wodurch der Kratzer nicht mehr sichtbar ist. Dies funktioniert bei Massivholz, nicht jedoch bei Furnieren.
Tiefe Kratzer sind mit Hausmitteln leider nicht zu beheben, sie benötigen eine Spezialbehandlung. Für diese Fälle gibt es im Baumarkt sogenannte Holzauffüller (auch Wood Filler). Achten Sie hierbei darauf, dass Sie den richtigen Farbton wählen. Die Paste wird direkt in den Kratzer gegeben und anschließend verspachtelt. Überflüssige Rückstände lassen sich mit einem Tuch entfernen. Alternativ dazu eignen sich Wachskitstangen zum Auffüllen tieferer Kratzer. Auch hier stehen verschiedene Farbtöne zur Auswahl, um die Ausbesserung so unauffällig wie möglich zu machen.
Dellen ausbessern
Dellen und kleine Macken lassen sich bei Massivholzmöbeln relativ einfach ausgleichen. Rauen Sie hierfür die betroffene Stelle leicht auf und legen Sie ein feuchtes Tuch darüber. Halten Sie dann für einige Sekunden ein heißes Bügeleisen darauf, wobei Direktkontakt mit dem Holz zu vermeiden ist. Durch die Feuchtigkeit des Lappens und der Hitze des Bügeleisens quillt das Holz an der Betroffenen Stelle auf, wodurch die Stelle eben wird. Wiederholen Sie den Bügelvorgang nach Bedarf. Warten Sie dann, bis das Holz vollständig getrocknet ist. Ölen Sie die betroffene Stelle anschließend neu ein.
Wann muss der Oberflächenschutz aufgefrischt werden?
Die Oberflächenbehandlung schützt Ihre Möbel vor dem Verkratzen durch Staub, vor Feuchtigkeit und Abnutzung. Von Zeit zu Zeit sollten Sie diese Schutzschicht - bestehend aus Öl oder Wachs - erneuern. Stark beanspruchte Möbel sind zum Beispiel Esstische. Je nach Abnutzung sollten diese einmal pro Jahr nachbehandelt werden. Selbiges gilt auch für Möbel, die direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind oder an einer Heizung stehen. Ihre restlichen Möbelstücke sollten sie etwa alle zwei Jahre auffrischen.
Ein bewährter Trick, um zu prüfen, ob es Zeit für eine Neubehandlung ist, ist der Wassertropfentest. Geben Sie einen Tropfen Wasser auf die Oberfläche des Holzes. Bei intaktem Oberflächenschutz dauert es mehrere Stunden bis der Tropfen in das Holz einzieht. Geht es schneller ist das ein eindeutiges Anzeichen dafür, dass das Holz angreifbar ist.
Massivholzmöbel ölen und nachölen
Das gelegentliche Nachölen von Massivholzmöbeln können Sie ganz einfach selbst erledigen. Mit unserer Schritt für Schritt Anleitung erstrahlt Ihr Möbelstück in Kürze in neuem Glanz!
Vorbereitung
Zunächst ist wichtig, dass die Oberfläche Ihres Möbelstücks bereits geölt oder noch unbehandelt ist. Gewachste, lasierte oder lackierte Oberflächen müssen erst abgeschliffen werden, bevor eine Behandlung mit Öl möglich ist. Wir empfehlen natürliches Hartöl, Leinöl oder ein Öl mit Wachsanteil. Testen Sie zunächst an einer unauffälligen Stelle, welchen Effekt das Öl auf Ihr Möbelstück hat und, ob Ihnen die neue Optik gefällt. Oftmals wird Holz durch einölen nämlich dunkler.
Holzmöbel ölen - So wird es gemacht
- Reinigen Sie zunächst das Möbelstück, sodass kein Schmutz oder Staub zurückbleibt. Danach tragen Sie das Öl mit einem fusselfreien Baumwolllappen in Richtung Maserung auf.
- Nach etwa 20 Minuten entfernen Sie das überschüssige Öl von der Oberfläche.
- Lassen Sie das Möbelstück über Nacht trocknen und wiederholen Sie den Vorgang am nächsten Tag. Durch die erste Schicht gewährleisten Sie, dass das Öl in das Holz einziehen kann, die zweite dient der Versiegelung der Oberfläche.
Achtung: Waschen Sie ölgetränkte Lappen entweder direkt aus oder hängen Sie diese ausgebreitet zum Trocknen auf. Zusammengeknüllte, mit Öl getränkte Lappen können sich selbst entzünden.